Das Haupthaus der Wassermühle Karoxbostel stammt aus dem Jahr 1817.

Wassermühle Karoxbostel

Die Wassermühle Karoxbostel ist eine Wassermühle in dem kleinen Dorf Karoxbostel in der Gemeinde Seevetal in Niedersachsen, die an dieser Stelle bereits im Mittelalter entstanden ist. Die Hofstelle in Karoxbostel wurde 1366 erstmals urkundlich erwähnt, die Mühle 1438. Seit dem Jahr 1783 wurde die Mühle von der Familie Meyer-Denecke betrieben. Am 1. Dezember 2011 verstarb August-Wilhelm Denecke als letzter Vertreter der Müller-Dynastie ohne direkte Erben. 

Im April 2012 gründete sich mit 88 Gründungsmittgliedernder der Verein Wassermühle Karoxbostel e. V. mit dem Ziel, das Denkmalensemble zu erhalten und zu sanieren.

Von 2012 bis 2017 restaurierten die Vereinsmitglieder  das stark verfallene Anwesen. 

Bis heute kommen an jedem Samstagvormittag von 10 bis 13 Uhr zwischen 30 und 50 aktive Mitglieder, um notwendige Pflege- und Instandhaltungsarbeiten an den Gebäuden des Ensembles auszuführen.

Zum Denkmal-Ensemble Wassermühle Karoxbostel gehören das 1817 als Vierständerbau errichtete reetgedeckte Haupthaus, das 1893 von dem Mühlenbauer Pätzmann aus Winsen daran angebaute dreigeschossige Mühlengebäude sowie die 1900 fertiggestellte Sägerei.

Seit 2022 gehört auch eine im Fachwerkstil errichtete Hofschmiede zu dem Denkmalensemble. In der Schmiede werden benötigte Materialien für die Instandhaltungen selber hergestellt.

Die aufwendige Bauweise des Haupthauses und der Mühle zeugen vom Wohlstand der einst hier lebenden Müllerfamilie Meyer-Denecke. Das Haupthaus mit Eichenbestand und die angebaute Mühle sind denkmalgeschützt gemäß § 3, Abs. 2 NDSchG und §3, Abs. 3 NDSchG. Die Mühle verfügt über drei Schrotgänge, einen Walzenstuhl und einen Quetschstuhl, die alle durch das eingehauste oberschlächtige Wasserrad angetrieben werden.

Seit September 2017 ist die Wassermühle Karoxbostel ein anerkannter außerschulischer Lernstandort in einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Damit gemeint ist eine Bildung, die Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt: Wie beeinflussen meine Entscheidungen Menschen nachfolgender Generationen oder in anderen Erdteilen? Welche Auswirkungen hat es beispielsweise, wie ich konsumiere, welche Fortbewegungsmittel ich nutze oder welche und wie viel Energie ich verbrauche? Wie lässt sich unser Leben auf dieser Welt so gestalten, dass Menschen in Frieden zusammenleben und Konflikte vermieden werden? Bildung für nachhaltige Entwicklung ermöglicht es jedem Einzelnen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen.
Aktive des Vereins Wassermühle Karoxbostel und eine abgeordnete Lehrkraft möchten jungen Menschen Naturerlebnisse ermöglichen und ihnen Wissen über unsere natürlichen Lebensgrundlagen vermitteln. 
Die Angebote werden sehr lebensnah und handlungsorientiert gestaltet. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur und mit den natürlichen Ressourcen. Das Erleben der Natur und das Entdecken unserer Umwelt fördert sowohl die Gestaltungskompetenz als auch die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder. Das Gelände der denkmalgeschützten Wassermühle mit den dazugehörigen Nebengebäuden, Wald, Garten, Teichen und dem Mühlenbach bietet dazu jede Menge Möglichkeiten.

Mit dem Mitmach- und Kulturgarten auf dem der Mühle gegenüberliegenden Gartengelände ist ein Gartengelände entstanden, welches  buchstäblich wächst und wächst. Dieser Garten ist ein Schatz für Mensch und Natur. Das Landstück mit den historischen Bereichen Nutz-, Zier- und Obstgarten trägt den Namen der letzten Bäuerin, die ihn bestellt und gepflegt hat: „Doras Garten“.

Auf dem ehemaligen Gartenland der Müller-Familie Denecke werden wieder Kräuter, Gemüse und Obst angebaut und geerntet. Daraus wiederum wird leckere Mahlzeiten und Getränke zubereitet. Aktionsangebote in rund um Diesen Garten werden vermitteln, wie das geht – und auch, wie Nahrungsmittel haltbar gemacht werden. Geniessen Sie, was in diesem Garten wächst und Ihre und unsere Sinne erfreut. Doras Garten ist eine Mischform aus Nutz- und Biotopgarten und zeigt Landschaftsprägende Lebensräume an der Schnittstelle von Marsch und Heide.

 Doras Garten versteht sich daher auch als Krea­tiv- und Ex­pe­ri­men­tier­raum. Es gibt nicht den An­spruch, dass al­les per­fekt sein muss – für uns steht immer die Freude am ge­mein­schaft­li­chen Tun und das Schaffen von Lebensräumen für bedrohte Tierarten im Vor­der­grund.

Selbstverständlich werden in diesem Garten neben heimischen Sträuchern, Büschen und Bäumen auch schöne Blumen und Staudenpflanzen wachsen. Honig- und Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten, Vögel, Amphibien und Säugetiere sollen sich in diesem Garten wohl fühlen. Deshalb gibt es hier auch Tränken, Benjeshecken, viele verschiedene Nisthilfen und Stein- und Reisighaufen für Kleintiere.

Der Garten basiert auf den sechs Leitsätzen, die John Seymour (1914 bis 2004), ein britischer Farmer, Autor und Pionier der modernen Selbstversorgung aufgestellt hat: Erstens muss der Gärtner mit der Natur arbeiten und nicht gegen sie; zweitens muss er Abwechslung praktizieren, weil die Natur abwechslungsreich ist; drittens muss er für andere Lebensformen – tierische und pflanzliche – eine Umgebung gestalten, die derjenigen so ähnlich wie möglich ist, für die sie geschaffen sind; viertens muss er dem Boden möglichst genauso viel zurückgeben, wie er ihm nimmt; fünftens muss er den Boden verbessern und nicht die Pflanze; und sechstens muss er die Natur als Ganzes sehen, niemals nur einen Teil davon.

Ein ausgeschilderter Rundweg informiert mit zahlreichen ausführlichen Informationstafeln über die verschiedenen Lebensräume von „Doras Garten“. Es finden sich Naturhecken als Neststandorte und Unterschlupfe, Benjeshecken und Hochbeete und auch Gemüse-, Kräuter- und Ziergärten. Es gibt Bereiche mit Totholz und Lesesteinhaufen als Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Magerwiesen, Blumenwiesen wurden für die Bewohner der unterschiedlichen Insektenhotels angelegt. Zudem gibt es einen Storchenmast mit Nest, einen Kompostplatz und eine Streuobstwiese. Für Kinder gibt es Balancierbalken, einen Barfussparcour und ein Weidentippi und viele weitere Möglichkeiten, sich auszutoben. Eine Sitzgrotte nach historischem Vorbild wurde angelegt und der gesamte Garten ist mit künstlerisch gestalteten Bänken, Brücken und Holztieren ausgestattet. Ein Pavillon als Vogelbeobachtungsstation ermöglicht es Besuchern, aus dem Inneren des Pavillons einen Blick in Vogelnester zu werfen, und die Aktivitäten der Störche lassen sich über die Vereinswebseite www.wassermuehle-karoxbostel.de über eine webcam beobachten.

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Paradies für seltene Pflanzen und Tiere

Wissen Sie, wo der Eisvogel seine Jungen aufzieht, wo sich Seeadler bei der Jagd beobachten lassen oder wo das bundesweit größte Vorkommen der ebenso seltenen wie schönen Schachblume zu finden ist? Genau: Im Naturschutzgebiet „Untere Seeveniederung“! Dieses insgesamt 494 Hektar große Paradies für viele seltene Tiere und Pflanzen liegt südöstlich von Hamburg in der Steller Elbmarsch im Urstromtal der Elbe und wartet nur darauf, von Ihnen entdeckt zu werden!

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Erhältlich im Verlagskontor Schönes Leben,
Telefon: 0 41 74 / 66 99 717

Streifzüge durch Seevetal

„Auf der Suche nach dem, was Seevetal ausmacht, haben wir einmal mehr festgestellt: Seevetal steckt voller Kontraste. Bäuerlich geprägte Dörfer mit vielen liebenswerten Eigenheiten liegen direkt neben den urbanen Ausläufern unserer Metropolregion, nach Hamburg ist es nur ein Katzensprung. Die eiskalte Seeve mäan­dert von der Nordheide durch die eiszeitlich geprägte Geest, um schließlich am Seevesiel in den breiten Elbstrom zu fließen. Verwunschene Wälder, klare Seen und Naturschutzgebiete mit seltenen Schönheiten liegen gleich neben Autobahnen und dem Maschener Rangierbahnhof. Unsere Lieblingsplätze enthalten echte Kostbarkeiten. Sie erzählen von vergangenen Zeiten, von alten Hö­fen und Baudenkmälern, aber auch von besonderen Orten und der wunderbaren Natur, die uns umgibt. Wenngleich Seevetal in diesem Jahr ein junges halbes Jahrhundert alt geworden ist, so reichen die Wurzeln viel weiter zurück, auch darum tauchen wir mal hier mal dort tief in die Historie ein.”

Format 17 x 24 cm,
224 Seiten,
durchgehend bebildert mit ca. 340 Abbildungen u. a. historische Fotos, Karten und Skizzen
Herausgeber: Kulturstiftung Seevetal
Erhältlich im Verlagskontor Schönes Leben,
Telefon: 0 41 74 / 66 99 717
ISBN: 978-3-9821859-8-9
19,50 Euro

Erhältlich bei der Kulturstiftung Seevetal.

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Dieses Werk wurde realisiert mit Unterstützung der Europäischen Union, der LEADER-Region Achtern-Elbe-Diek, der Gemeinde Seevetal, der Gemeinde Stelle, der Stadt Winsen (Luhe), der Samtgemeinde Elbmarsch und der Samtgemeinde Bardowick.